Kläranlage Solms
Abwasserreinigung in der Kläranlage Solms
Bereits in der Mitte des letzten Jahrhunderts erkannten die Gemeinden Albshausen, Burgsolms, Oberndorf und Braunfels die Notwendigkeit der Abwasserreinigung für ihre Region. So schlossen sie sich in den 50er Jahren zum Abwasserverband Burgsolms zusammen. Um den steigenden Anforderungen der Gewässereinhaltung Rechnung tragen zu können, wurde in den Jahren 1961 bis 1963 die Gruppenkläranlage in Burgsolms errichtet. Sie war eine der ersten modernen mechanisch-biologischen Kläranlagen im früheren Regierungsbezirk Wiesbaden. Zukunftsweisend entstand die Anlage ausbaufähig auf einer 10.000 Quadratmeter großen Fläche.
Ständig wachsende Bevölkerungszahlen und der Anschluss der Gemeinden Niederbiel und Oberbiel erforderten Ende der 70er Jahre die Erweiterung der Anlage. Dies wurde 1979 unter Berücksichtigung der neuesten Erkenntnisse von Abwasserreinigung und Wirtschaftlichkeit fertiggestellt. Während dieser Umbauzeit wurde der Betrieb der Anlage aufrechterhalten.
Zur Optimierung der Schlammentwässerung wurden 1996 bis 1997 weitere bauliche Maßnahmen durchgeführt. Der Kostenaufwand dafür betrug 1,7 Mio. DM (869.000 €).
Die jüngsten Um- und Ausbaumaßnahmen wurden im Mai 2000 mit einem Gesamtkostenaufwand von 7 Mio. DM (3.579.000 €) fertiggestellt. Damit entspricht die Kläranlage Solms dem neuesten Stand der Technik und erfüllt die strengen Abwasser-Normen der EU.
Legende 1. Mischwasserpumpwerk 2. Betriebsgebäude 3. Rechenhalle 4. Regenwasserpumpwerk 5. Sandfang1 6. Sandfang2 7. Venturimessanlagen 8. Vorklärbecken1 9. Vorklärbecken2 10. Zwischenpumpwerk1 11. Denitifikationsbecken 12. Nitrifikationsbecken 13. Verdichterstation |
14. Zwischenpumpwerk 2 15. Nachklärbecken 16. Phosphatfällmittel-Tank 17. Voreindicker 18. Nacheindicker 19. Faulturm 20. Schlammentwässerungshalle 21. Eisen-3-Chlorid-Tank 22. Regenüberlaufbecken 23. Gerätehalle 24. Hauptbetriebsgebäude 25. Auslaufbauwerk |
Die Kläranlage heute
Die Kläranlage Solms arbeitet nach dem Prinzip der natürlichen Selbstreinigung der Gewässer. Das bedeutet, die schmutzigen Abwässer werden unter kontrollierten technischen Bedingungen stufenweise geklärt. Verglichen mit den Möglichkeiten der Natur geschieht hier die Klärung in Form eines Zeitraffers, das heißt, schneller als es in der Natur möglich wäre. Die wichtigsten Stationen dabei sind die mechanische Reinigung, danach die Vorklärung und letztendlich die biologische Reinigung. Das Schmutzwasser bewegt sich durchschnittlich zwei Tage vom Zulauf bis zum Auslauf als Klarwasser in die Lahn. Schwankungen in der Dauer der Klärung sind vom Wetter, bzw. von Trocken- und Niederschlagszeiten abhängig. Das geklärte Wasser fließt dann zu 95 Prozent gereinigt in die Lahn. Jedoch erlangt es keine volle Trinkwasserqualität.